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Faszination Nachthimmel - Singener Wochenblatt

Diana Engelmann - 30. Oktober 2019

Gemeinsam in die Sterne schauen: Das Team der Sternwarte Singen e.V. swb-Bilder: de

Eine Reise in die Unendlichkeit des Universums.

Ein Artikel über die Entdeckung der Sterne in der Singener Volkssternwarte ...

Es ist 20.00 Uhr abends und die Sonne steht noch recht hoch als wir in der Singener Volkssternwarte eintreffen, die sich auf dem Dach der Zeppelin-Realschule in der Rielasinger-Straße 37 befindet. Ein langer Sommertag Mitte Juli neigt sich dem Ende zu. Nur ein paar Schleierwolken sind noch am Horizont zu sehen als wir nach gefühlt 100 Stufen oben ankommen, wo sich auch das Herzstück der Sternwarte befindet: Die drei Meter Kuppel mit ihrem Teleskop in der Mitte. Der Grund für das außergewöhnliche Treffen der Vereinsmitglieder an diesem Abend ist die partielle Mondfinsternis über Deutschland, bei dem sich der Mond zu zwei Dritteln verfinstert. Dies soll heute gegen 22.01 Uhr geschehen.

Ausgerüstet mit Ferngläsern, Kamera und Stativ fiebert die gesamte Truppe – inklusive uns als Besucher – der langsam einsetzenden Dämmerung entgegen. Gegen 21.30 Uhr ist es dann soweit: Von einer Sekunde auf die andere erscheint der Mond am Horizont, feuerrot und kugelrund. Kurz nach 22.00 Uhr tritt er in den Kernschatten der Erde ein. Dabei befinden sich Sonne, Erde und Mond auf einer fast geraden Linie, sodass ein Teil der Mondoberfläche den äußeren Rand des Erdschattens streift. Mit anderen Worten: In den nächsten Stunden wird sich die feuerrote Kugel in eine schmale Sichel verwandeln. Ein Schauspiel wie aus dem Bilderbuch! Und für Hobbyastronomen ein wahres Himmelsspektakel!

»Die Faszination für die Sterne fängt oft mit dem Teleskop an. Manchmal beginnt sie aber auch schon viel früher während der Schulzeit«, erzählt Olaf Mears, der erster Vorstand der Singener Volkssternwarte ist.

Dabei scheint es, dass jedes Vereinsmitglied andere astronomische Interessen verfolgt. Für Olaf Mears sind es beispielsweise diese unglaublichen Fotoaufnahmen, die entstehen, wenn die Kamera direkt an das Teleskop angeschlossen wird. »Dabei werden an die 4.000 Fotos gemacht, die so zusammengesetzt werden, sodass am Ende eine perfekte Aufnahme entsteht«, erzählt er begeistert. Es ist eine lockere und junge Truppe, die sich hier ca. zwei- bis dreimal pro Monat auf dem Dach der Schule versammelt. Das gemeinsame Sehen und Erleben steht bei den Treffen im Vordergrund – und zwar seit 35 Jahren. Denn so lange gibt es die Singener Volkssternwarte schon. Heute bietet sie Besuchern je nach Jahreszeit und Konstellation der Gestirne die Gelegenheit den Mond, die Planeten sowie Sterne, Gasnebel und Galaxien am Nachthimmel – live – durch die astronomischen Teleskope zu beobachten. Zum Beispiel beim Tag der offenen Tür, der einmal im Jahr stattfindet. Doch auch bei außerordentlichen Führungen erfahren Schulklassen und Interessierte mehr über Astronomie.

Info:
Die Astronomische Arbeitsgemeinschaft der Volkssternwarte Singen e.V. (VSS) ist eine von einer Gruppe Amateurastronomen 1983 gegründete Volkssternwarte in Singen am Hohentwiel. »Über neue Mitglieder freuen wir uns jederzeit«, so Olaf Mears. »Wer Interesse hat, kann sich gerne bei uns melden«.

Die Sternwarte bietet jeden Monat eine Führung für die Öffentlichkeit an und gerne kann man auch einzelne Gruppen zu einem separaten Termin anmelden. Näheres auf www.sternwarte-singen.de

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