Eigenbau-Teleskop - Elektronische Steuerung
Für die exakte Nachführung

Kurz-Info
Sämtliche mechanische Bauteile einer parallaktischen Montierung unterliegen engsten Fertigungstoleranzen. Jedoch geringste Abweichungen von den geforderten Sollmaßen, wie zum Beispiel der Teilungsfehler der Schneckenräder, in Verbindung mit dem Aufstellungsfehlers des Instrumentes, summieren sich zu einem Gesamtfehler. Dieser macht sich mit steigender Vergrößerung immer gravierender bemerkbar. Das eingestellte Himmelsobjekt wandert langsam aber sicher aus dem Gesichtsfeld des verwendeten Okulars.
An unserem Sternwarteninstrument vergeht, bei 70 facher Vergrößerung und eingeschaltetem Stundenachsenmotor, über eine Stunde, bis sich das eingestellte Objekt aus dem Gesichtsfeld verabschiedet. Folglich wird dieser Abweichungsfehler bei visueller Beobachtung nicht als störend empfunden.
Ein echtes Problem hat jedoch ein Sternfreund, der die überwiegend lichtschwachen Sternhaufen, Gasnebel und Galaxien unseres Sternenhimmels auf fotografischen Aufnahmen verewigen will. Sein Ziel besteht darin, die Sterne als gestochenscharfe Punkte auf den hochempfindlichen Film/Chip zu bannen. Aus diesem Grund besitzen parallaktische Montierungen zwei Elektromotoren. Den unverzichtbaren Elektromotor der die Stundenachse in die richtige Drehung versetzt und den nur für Korrekturen verwendete Deklinationsmotor. Weicht der im Leitfernrohr eingestellte Leitstern von seiner Sollposition ab, kann diese Verschiebung elegant mit Hilfe von Tastern an einer mobilen Handbox korrigiert werden.
Um sofort die kleinste Abweichung zu erkennen, verwendet der Astrofotograf ein Doppelfadenkreuzokular. Abhängig von der Brennweite der verwendeten Aufnahmeoptik oder Teleobjektiven darf sich der Leitstern eine definierte Strecke vom Sollpunkt entfernen, bis der Fotograf eine entsprechende Korrektur durchführen muss, damit aus den Sternpunkten keine winzigen Kreisbögen entstehen. Einmal nicht aufgepasst und alles war umsonst, die Aufnahme ist verdorben.
Belichtungszeiten von 10 Minuten und beträchtlich länger sind bei der Astrofotografie keine Seltenheit, sonder die Regel. Je nach gewähltem Standort, der Sensibilität des verwendeten Filmmaterials/Chip, der Helligkeit der Himmelsobjekte und dem Objektiv (je größer desto, besser) variiert die Belichtungszeiten erheblich.
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